Risikobereitschaft – zwischen Mut und Erfahrung

In Zeiten von Risk-Management und kontinuierlichen Prozessoptimierungen werden die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Übernahme berufsbedingter Risiken für entsendete Führungskräfte wichtiger denn je. Aber nicht jeder hat die Fähigkeit zur Risikobereitschaft.

Risikobereitschaft

Risiko erfordert persönliches Vertrauen und Mut

Während im Führungskräfte-Jargon der moderne Begriff Risk-Management eher darauf abzielt, Prozesse innerhalb von Abteilungen zu identifizieren und zu optimieren, geht es bei der Risikobereitschaft der ins Ausland entsendeten Vorgesetzten oft um eine spontane Entscheidung. In einer Situation, deren Ausmaß sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen lässt, muss die entsprechende Führungskraft eine Entscheidung mit allen Konsequenzen fällen. Ein Wagnis, das vom gesamten Team getragen wird. Ein mutiger Schritt in eine neue Richtung, in der Hoffnung, dass die zuvor betriebene Marktrecherche Recht behält. Und doch kann dies in wirtschaftlich volatileren Kulturen zu Überraschungen führen, die ein hohes Maß an Flexibilität erfordern.

 

Risikobereitschaft messbar machen.

 

Um Situationen der Überforderung oder gar der Frustration zu vermeiden, empfehle ich meinen Kunden, die Risikobereitschaft des zu entsendenden Kandidaten über ein Testverfahren genau zu evaluieren. In einem Gespräch können hier mögliche Schwachstellen analysiert und im Vorfeld bearbeitet werden. In einem intensiven Training geht es vor allen Dingen um die Bewusstmachung solcher Situationen und die Stärkung entsprechender Problemlösefähigkeiten.

 

Risiko ist Ansichtssache

 

Nun ist es durchaus typenabhängig, ob sich jemand zum „Risikoträger“ eignet. Was für den einen ein unüberwindbares Hindernis darstellt, kostet den anderen gerade mal einen Fingerschnipp. Wobei hier auch Vorsicht geboten ist. Gerade im Unternehmen müssen die Konsequenzen eines Risikos überschaubar bleiben. Der Grat zwischen Leichtsinn und unternehmerischem Handeln ist eine feine Linie aus Mut und Erfahrung. Für mich ist es immer eine sehr positive Erfahrung, wenn Vorgesetzte diese Kompetenzen in ihren Mitarbeitern erkennen und bei der Besetzung einer neuen Stelle die Bereitschaft zur Übernahme aufkommender Risiken als spannendes Auswahlkriterium nutzen.

 

In diesem Sinne: Herzliche Grüße,

Ihre Petra Motte