Deutsche Spezialisten im Ausland – als Expat auf Entdeckungsreise

„Was ist ein Expat?“ Das werde ich oft von meinen Kunden gefragt. Ein gewöhnungsbedürftiges Wort.

Kurzform, Langform und Herleitung

Im Wortschatz des modernen Managements hat sich noch eine Langform des Wortes entwickelt – „Expatriates“.

Irgendwie vermutet man schon, dass Expat allein schon vom Wort her etwas mit Expertentum zu tun hat. Wenn wir das Wort aufsplitten in seine zwei Silben „Ex“ und „pat“, kommen wir auf eine andere Spur. Es geht um Menschen, die ex-patriotiert sind. Also solche, die das Heimatland verlassen, um für eine bestimmte Zeit im fernen Ausland eine Aufgabe zu erfüllen.

Was macht ein Expat?

Hierbei handelt es sich meist um Jobs in globalen Unternehmen, die von lokalen Kräften nicht erfüllt werden können. Mancherorts werden Expats auch dann eingesetzt, wenn das deutsche Hauptquartier beschließt, wichtige Aufgaben in den ausländischen Tochtergesellschaften lieber von heimischen statt von einheimischen Fachkräften durchführen zu lassen.

Delegierter versus Expat

Vielfach begegnet uns in dieser Thematik auch der Begriff „Delegierter“. Bei den Delegierten, die mir begegnet sind, handelt es sich meist um Abgeordnete von öffentlichen oder staatlichen Einrichtungen. Der Begriff Expat hat sich jedoch eher für Mitarbeiter eingebürgert, die für eine bestimmte Zeit eine Aufgabe für ein internationales Unternehmen ausführen, ohne den Anspruch zu haben, in einer Art Verbeamtung beschäftigt zu sein. Auch der Anspruch auf eine weitere Beschäftigung in einer Tochtergesellschaft in einem anderen Land ist nicht zwingend gegeben, während bei Delegierten häufig eine regelmäßige Versetzung stattfindet.

Ein neuer Trend zur Kosteneffizienz

Früher gab es für die Expats noch zahlreiche Sonderregelungen und diverse Budgets als monetären Anreiz für einen Stellenwechsel in das oft (sehr) ferne Ausland. Seit einigen Jahren ändert sich der Trend. Heute bevorzugen große Unternehmen oft, gut ausgebildete junge Nachwuchstalente als Expats zu versenden. So können Kosten für die Versetzung der kompletten Familie wie z.B. hohe Mieten, Schulgeld oder Weiterbildungskosten für den mit ausreisenden Partner eingespart werden.

Zudem sehen Unternehmen bei dem Einsatz junger Mitarbeiter den Vorteil, hier noch eine große Flexibilität vorzufinden, die die Bereitschaft für einen anschließenden weiteren Auslandseinsatz begünstigt. Bei Expats mit langjähriger Berufserfahrung ist dies aus privaten sowie aus beruflichen Gründen häufig nicht mehr gegeben.

Ob nun als erfahrener Expat oder als Neuling auf diesem Arbeitsgebiet: eine große Portion Idealismus brauchen Sie auf jeden Fall.

Beste Grüße,
Ihre Petra Motte